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ZUSAMMENFASSUNG :

Der Autor nimmt die im Jahr 1991 mit L. BOUTIER aufgestellte Hypothese betreffs der Geoglyphen von Nazca wieder auf, verfeinert sie und entwickelt sie weiter. Beide Forscher sehen die Erklärung zu diesen Geoglyphen in der Anwendung des Prinzips der vergrössernden Perspektive (im Gegensatz zur klassischen Malkunst), mittels derer geometrisch geformte Motive aus Goldmetallbändern abgebildet wurden, Goldfadenquellen, aus denen naturalistische, dreidimensionale Motive entstanden.

Die Folgen einer solchen konischen Zentralprojektion, was diese Perspektive ist, lassen sich aus den Winkeldeformierungen lesen und aus den gewundenen Linien auf dem Boden zur Aufzeichnung der manchmal derartig übertriebenen und dadurch schlecht erkennbaren Schnäbel, Köpfe, Hälse, Kröpfe oder Flügel der einheimischen, in der Dimension 2 auf das von der Pampa gebotene Bild projizierten Vögel, im Vergleich zur Dimension 3 der Modelle im verkleinerten Masstab.

Ein weiterer Beweis : die naturalistischen Geoglyphen entstanden aus einer Linie, die nicht zugebunden ist oder sich nicht schliesst, obwohl sich ihre äussersten Teile manchmal überschneiden, weil sie dann die Projektion der Endstücke eines Fadens sind, der sich entsprechend der dreidimensionalen Morphologie kleiner Motive der Goldschmiedekunst im Raum windet.

Die Perspektive ist vergrössernd, weil es sich das abzubildende, sich zwischen dem Auge und dem entfernten Projektionsbild befindende Subjekt schuldig ist, transparent zu sein, sowie auch völlig durchbrochen, dank einer an opakem Material wenig aufwendigen Filigranstruktur.

Im übrigen wächst die Linie auf dem Boden korrelativ mit der Grösse der ausgeführen Megafreske, weil durch die Projektion oder das Anvisieren der Durchmesser des vergrösserten Fadens dementsprechend vergrössert wird.

Um aber eine solche vergrössernde Perspektive erfolgreich durchzufùhren, muss vermieden. werden, dass jedes binoculare Sehen, aus dem ein Relief entsteht wegen zwei von jedem Auge herstammenden und daher etwas unterschiedlichen Bildem, die Projektion verwirrt, die von Weitem geleitet wird, jedoch realisiert von Läufern und Arbeitern, die an Ort und Stelle die Linien mit Pflöcken abstecken und all ihren Beschäftigungen ab einem ziemlich hoch liegenden Visierzentrum nachgehen : daher das Interesse, fùr den Arbeitsvorgang über eine scharfeinstellbare Fernglasmaske wie das Nazca-Instrument namens "Brooklyn-Maske" zu verfügen, zur Vermeidung des Hindernisses eines Übereinanderliegens unterschiedlicher okularer Bilder und der Auswirkungen einer Lichtrückstrahlung.

Die geometrischen und naturalistischen, oder die primärsten und wie mittels Schablonen realisierten Geoglyphen werden alle durch dieselbe Methode vergrössert, ab Metallbändern, Goldfàden oder ausgeschnittenen Platten.

In diesem Bericht von G. CHARRIERE wird somit ein Gesamtkonzept der Linienfùhrung der Geoglyphen von Nazca erläutert, unter Bezugnahme - ausser seiner eigenen Schlussfolgerungen - auf die Arbeiten von REICHE, AVENI, CLARKSON und anderen Spezialisten oder Liebhabern ohne Vorurteile.

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